Der über der „feiernden Gemeinde“ schwebende Kronleuchter symbolisiert Christus, das Licht der Welt. Als einzige Kirche Mitteldeutschlands wurde die Philippuskirche streng nach den Vorgaben des „Wiesbadener Bauprogramms“ konzipiert und zwischen 1907 und 1910 nach Plänen des Leipziger Architekten Alfred Müller erbaut. Orgel, Kanzel und Altar sind dabei stufenförmig hintereinander, die Gemeinde ist in halbkreisförmig ansteigenden Reihen um die liturgische Mitte und unter dem nun für die Restaurierung vorgesehenen Leuchter versammelt.
Der 2,67 Meter hohe und 2,60 Meter breite Kronleuchter besteht aus Messing mit Glaseinsätzen und hängt von der Mittelkuppel herab. Den oberen Teil des Leuchters bildet eine durchbrochene Halbkugel, von der Glühbirnen- Kränze herabhängen. Die untere Spitze ist als Laterne mit geschliffenen Gläsern geformt. Der renovierungsbedürftige Originalleuchter ist das wertvollste Stück unter den zahlreichen originalen Beleuchtungskörpern der Kirche. Geplant ist, den Leuchter bis zum Tag des offenen Denkmals im September zu sanieren.
Die Philippuskirche in Leipzig-Lindenau ist ein ohne verändernde Umbauten erhaltenes Ensemble aus Pfarrhaus, Gemeinde- und Kirchensaal. Der nahezu original erhaltene Jugendstilsaal der Kirche hat seit 1910 keine Erneuerung erfahren und wurde seit 2002 gemeindlich nicht mehr genutzt.
2012 übernahm das Berufsbildungswerk Leipzig das Gebäudeensemble von der Ev.-luth. Landeskirche Sachsen mit dem Umnutzungskonzept „Beherbergung, Bewirtung, Botschaft“ – Integrationshotel, Catering und geistliche wie kulturelle Veranstaltungen in der noch gewidmeten Philippuskirche und begann die Sanierung nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten.
Kontakt zu uns